
Künstliche Intelligenz macht vieles einfacher. Meeting-Notizen? Erledigt. Kundengespräche dokumentieren? Kein Problem. Aber Vorsicht: Wer KI-Tools zum Mithören von Gesprächen einsetzt, bewegt sich schnell auf dünnem Eis – rechtlich gesehen.
In diesem Artikel erfährst du, wo die Grenzen liegen und wie du KI-gestützte Aufzeichnungen rechtssicher nutzt.
Mal ehrlich: Wer möchte nach einem dreistündigen Meeting noch alles aus dem Gedächtnis protokollieren? KI-Tools wie Otter.ai, Fireflies oder Microsoft Teams mit Transkription versprechen genau hier Entlastung. Sie hören mit, schreiben mit und fassen zusammen.
Für dein Business kann das Gold wert sein:
Klingt perfekt. Ist es aber nicht – zumindest nicht ohne Spielregeln.
Hier wird's ernst: In Deutschland ist das nicht öffentlich gesprochene Wort durch § 201 StGB geschützt. Das bedeutet: Wer Gespräche ohne Zustimmung aller Beteiligten aufnimmt, macht sich strafbar.
Die Konsequenzen können sein:
Dabei spielt es keine Rolle, ob du das Gespräch nur für dich aufnimmst oder weitergibst. Auch die Absicht ist unerheblich – selbst wenn du dir nur Arbeit erleichtern willst.
Nicht öffentlich ist ein Gespräch immer dann, wenn es in einem geschützten Rahmen stattfindet:
Öffentlich wären dagegen Reden auf Messen oder Vorträge in offenen Veranstaltungen.
Neben dem Strafrecht wartet auch die Datenschutz-Grundverordnung. Denn Stimmen sind personenbezogene Daten. Wer sie verarbeitet – und dazu zählt auch das Aufzeichnen – braucht eine Rechtsgrundlage.
Die gängigsten Optionen:
In der Praxis läuft es fast immer auf die Einwilligung hinaus. Und die muss freiwillig, informiert und eindeutig sein.
Bei jeder KI-gestützten Aufzeichnung gilt der Grundsatz der Transparenz, Art. 5 Abs. 1 lit. a) DSGVO:
Besonders kritisch: Viele KI-Tools verarbeiten Daten in den USA oder anderen Drittländern. Das erfordert zusätzliche Schutzmaßnahmen.
Jetzt denkst du vielleicht: "Super, dann kann ich KI-Tools vergessen." Nicht ganz. Es gibt legale Wege.
Bei Meetings nur mit eigenen Mitarbeitern kannst du eine Betriebsvereinbarung schließen oder eine Einwilligung in den Arbeitsvertrag aufnehmen. Wichtig: Mitarbeiter müssen zustimmen können, ohne Nachteile befürchten zu müssen - das heißt die Einwilligung muss wirklich freiwillig sein, was im Arbeitsverhältnis regelmäßig genau zu prüfen ist.
Besser: Kündige die Aufzeichnung zu Beginn jedes Meetings an und hole eine mündliche Zustimmung ein, die du protokollierst.
Bei externen Gesprächen wird's komplizierter. Hier brauchst du fast immer eine klare Einwilligung.
So machst du es richtig:
Bei Telefonaten ist besondere Vorsicht geboten. Eine Ansage wie "Dieses Gespräch wird zu Qualitätszwecken aufgezeichnet" reicht nicht aus. Du brauchst eine aktive Zustimmung.
Tipp: Verzichte bei Telefonaten besser auf automatische Aufzeichnung und mache stattdessen Notizen.
KI kann auch helfen, ohne komplett mitzuhören:
Falls dir ein Fehler unterlaufen ist:
Besser natürlich: Von Anfang an sauber arbeiten. Vorhaben - wie immer im Datenschutzrecht - transparent machen.
Bevor du den Aufnahme-Button drückst, kläre nochmal die folgenden Punkte:
Nur wenn du alle Punkte mit Ja beantworten kannst, bist du auf der sicheren Seite.
KI-Tools sind mächtige Helfer – aber nur mit Augenmaß und rechtlichem Bewusstsein. Nimm die Regeln ernst, hol dir Zustimmungen ein und überlege zweimal, ob eine Aufzeichnung wirklich nötig ist. Dein Business und deine Reputation werden es dir danken.
Wenn du Unterstützung bei dem Einsatz von KI-Tools brauchst, nimm gerne Kontakt mit mir auf:
Darf ich Meetings mit KI-Tools automatisch aufzeichnen lassen?
Nein, nicht ohne Zustimmung aller Teilnehmer. Du brauchst vorher eine informierte Einwilligung jedes Beteiligten.
Reicht eine mündliche Zustimmung aus?
Ja, aber dokumentiere sie. Am besten sagst du zu Beginn: "Ich zeichne dieses Gespräch mit KI auf – ist das für alle okay?" und hältst die Zustimmung schriftlich fest.
Was passiert, wenn ich ohne Einwilligung aufzeichne?
Du machst dich strafbar nach § 201 StGB und verstößt gegen die DSGVO. Das kann Geldstrafen, Schadensersatz und Imageschaden bedeuten.
Gilt das auch für Telefonate?
Ja, gerade bei Telefonaten. Eine Bandansage allein reicht nicht – du brauchst eine aktive Zustimmung.
Kann ich die Aufzeichnung als Beweismittel vor Gericht nutzen?
Nur wenn sie rechtmäßig erstellt wurde. Illegale Aufnahmen können eine Straftat sein und dich selbst in Schwierigkeiten bringen.
Muss ich meinen Mitarbeitern das Aufzeichnen erlauben?
Nein, als Arbeitgeber kannst du die Nutzung von Aufzeichnungs-Tools regeln. Achte aber darauf, dass du selbst alle Vorgaben einhältst, wenn dein Unternehmen KI-Tools einsetzt.
Wie lange darf ich Aufzeichnungen speichern?
Nur so lange, wie es für den vorher festgelegten Zweck nötig ist. Danach musst du sie löschen. Dokumentiere die Löschfristen.
Was ist mit KI-Tools aus den USA?
Kritisch, da oft kein angemessenes Datenschutzniveau. Prüfe, ob der Anbieter unter dem TADPF zertifiziert ist, oder alternativ EU-Standardvertragsklauseln nutzt und zusätzliche Schutzmaßnahmen bietet.
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